Unsere Sicht auf die Zeit hat Auswirkungen auf unser Handeln. Dieser Ansatz stammt vom Psychologen Philip Zimbardo. In seinem Modell beschreibt er sechs Zeitperspektiven, die Menschen in ihrem Denken und Handeln prägen.
Die sechs Zeitperspektiven nach Zimbardo
- Vergangenheit wird schlecht gesehen
Menschen mit dieser Perspektive erinnern sich mehr an schwierige Erlebnisse. In Gesprächen äußern sie z. B.: „Ich wurde damals schon übergangen.“ Hier ist es wichtig, dies ernst zu nehmen und gleichzeitig den Blick sanft auf das Heute zu lenken. - Vergangenheit wird als gut angesehen
Diese Perspektive betont schöne Erinnerungen, z. B. durch Aussagen wie: „Früher war ich richtig stolz auf meine Arbeit.“ Als SBV können Sie hier an Ressourcen anknüpfen und daran erinnern, dass bestimmte Kompetenzen auch jetzt noch tragfähig sind, etwa für eine neue Aufgabe. - Gegenwart genussorientiert
Diese Sichtweise fokussiert auf den Moment und den Genuss. Typische Aussagen sind: „Ich lebe lieber im Jetzt. Was morgen ist, sehen wir dann.“ Lebensfreude ist wichtig, doch es gibt Schritte, die notwendig sind, wie z. B. Fristen oder Nachteilsausgleiche. Erinnern Sie Ihre Kollegen an den Nutzen einer langfristigen Entscheidung! - Gegenwart wird durch das Schicksal bestimmt
Menschen mit dieser Sicht empfinden oft Hilflosigkeit: „Das ist halt mein Schicksal.“ Solche Aussagen sind ernst zu nehmen, denn sie deuten auf ein hohes Maß an Resignation hin. Als SBV können Sie durch persönliche Begleitung neue Perspektiven eröffnen. - Zukunft zielorientiert
Diese Menschen sind meist organisiert und planvoll: „Wie kann ich mich am besten für die nächsten Jahre absichern?“ Durch strukturierte und vorausschauende Begleitung helfen Sie den Kollegen. Bedenken Sie jedoch, dass zu viel Zukunftsorientierung nicht gut ist. Das Hier und Jetzt zählt auch. - Zukunft spirituell
Diese Perspektive bezieht sich auf das, was nach dem Leben kommt. Aussagen wie: „Ich hoffe, dass ich in Frieden gehen kann“, erfordern von Ihnen als SBV vor allem einfühlsames Zuhören.