SOFT SKILLS & ORGANISATION

Werfen Sie mittels einer systemischen Aufstellung einen anderen Blick auf Spannungen und Konflikte

Sie kennen das aus Ihrer Praxis sicher auch: Immer wieder taucht der gleiche Konflikt mit einem*einer Ansprechpartner*in in der Dienststellen- oder Amtsleitung auf – beispielsweise wenn Sie erneut bei einer Angelegenheit außen vor gelassen oder zu einer Besprechung nicht eingeladen wurden. Oder wenn die Atmosphäre schlicht sehr spannungsvoll ist. Für gewöhnlich betrachten wir solche wiederkehrenden Situationen eher rein rational. Doch es gibt eine alternative Möglichkeit: Im Rahmen einer sogenannten Systemaufstellung lässt sich die Konfliktlage einmal ganz anders betrachten bzw. erklären. Was Sie hierzu wissen sollten, habe ich Ihnen im Folgenden zusammengestellt.

Inge Horstkötter

19.05.2025 · 2 Min Lesezeit

Anecken gehört zur Rolle

Ein gewisses Maß an „Anecken“ gehört zu Ihrer Rolle als MAV fast schon dazu – das erleben Sie ja vielleicht auch in Ihrem Alltag. Ihre Controlling-Funktion bringt es mit sich, dass Sie Kolleg*innen gelegentlich auch kritisch auf die Finger schauen und ggf. eben auch Kritik äußern bzw. korrigieren müssen. Das sorgt nicht selten für Reibung und Konflikte und ggf. auch für ein spannungsvolles Miteinander.

Ein häufiger Wunsch: gelassener mit Spannungen umgehen

Doch wie gelingt ein gelassener und zugleich lösungsorientierter Umgang mit diesen Situationen? Diese Frage begegnet mir regelmäßig in Seminaren – und kommt immer wieder auch von Ihren Kolleg*innen. Eine mögliche Lösung kann hier die Arbeit mit einer systemischen Aufstellung sein. Sie kann Ihnen unter Umständen helfen, einmal eine ganz neue Perspektive auf Ihre Spannungen und Konflikte zu werfen.

Was sind Systemaufstellungen?

Vielleicht haben Sie bereits vom Prinzip der Aufstellungsarbeit gehört – etwa durch Bert Hellinger, der die Methode in der Bundesrepublik durch seine Familienaufstellungen bekannt gemacht hat. Hellinger ist dabei auch – aus meiner Sicht sehr berechtigt – in der Öffentlichkeit sehr in die Kritik geraten. Auf diese Debatte gehen wir hier allerdings nicht näher ein. Dennoch sind ihm die Ansätze der systemischen Aufstellung zu verdanken, die sich mittlerweile kontinuierlich weiterentwickelt haben und aus den Kinderschuhen der Anfangsjahre herausgewachsen sind.

Menschen leben in Systemen

Wichtig ist eine grundlegende Überlegung bei der Aufstellung: Menschen leben stets in sozialen Systemen – und haben diese auch verinnerlicht und schauen mit einem jeweils ganz eigenen Blick auf ihr eigenes System, ihre Systeme, in denen sie leben.

Auch Sie leben in Ihrer Dienststelle in einem System und nehmen hier eine ganz eigene Haltung und Position ein. Die Realität, wie Sie sie wahrnehmen, kann sich durchaus von der Realität anderer Menschen unterscheiden. Das ist auch gut und richtig so, wir alle betrachten die Realität vor dem Hintergrund unserer biografischen Erfahrungen. Und genau solche inneren Systeme – oder besser: der eigene innere Bezugsrahmen – lassen sich mithilfe einer systemischen Aufstellung sichtbar machen. Aus dieser Idee heraus hat sich die potenzialorientierte Aufstellungsarbeit entwickelt.

Potenzialorientierte Aufstellungsarbeit nach der Integralis®-Methode

In der potenzialorientierten Aufstellungsarbeit steht nicht das Defizit (einer Situation) im Vordergrund, sondern das Potenzial, das auch in jeder schwierigen Situation steckt. Natürlich wird die Herausforderung bzw. das Problem einer Situation nicht ignoriert – aber sie wird ergänzt um die Frage: Welche Ressourcen kann ich in dieser Situation für mich nutzen?

Das Potenzial in Ihnen und in der Situation wird sichtbar – ebenso wie mögliche Hindernisse

Potenzialorientierte Aufstellungsarbeit richtet den Blick gezielt auf vorhandene und manchmal versteckte oder unentdeckte Ressourcen, die in Personen stecken und gerade in Konfliktsituationen verborgen bleiben oder schlicht nicht wahrgenommen werden. Diese Form der Aufstellungsarbeit unterstützt Sie dabei, die eigenen Handlungsmöglichkeiten zu erkennen und in den beruflichen Alltag zu übertragen. Und sie ist insoweit persönlichkeitsentwickelnd!

Die Arbeit mit der inneren Haltung zur jeweiligen Situation hilft Ihnen, gelassener zu werden!

Gearbeitet wird bei der Aufstellungsarbeit tatsächlich zunächst einmal mit der inneren Haltung der beteiligten Person und ihrer Wirklichkeitskonstruktion – so der Begriff aus dem theoretisch-philosophischen Hintergrund dieser Aufstellungsmethode. Basis für die potenzialorientierte Aufstellungsarbeit nach der Integralis®-Methode ist die integrale Theorie von Ken Wilber, der verschiedene westliche und östliche Weisheitstraditionen und psychologische Ansätze in seiner Theorie vereint.

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