Machen Sie sich einen Plan
Zunächst ist es wichtig, dass Sie die aktuellen und wichtigen Themen Ihres Gremiums identifizieren. Hierbei können Sie erfassen, welche Fortbildungen schon besucht wurden und welche Interessengebiete es gibt. Sollten noch keine Fortbildungserfahrungen vorliegen, empfiehlt es sich, mit grundsätzlichen Themen zu beginnen. Finden Sie einen Einstieg in das Wissen um die Arbeit der MAV. Fragen Sie schon länger bestehende Mitarbeitervertretungen nach ihren Erfahrungen und Fortbildungsstrategien.
Fortbildungsschwerpunkte können sein:
- Mitbestimmungsrechte
- Gestaltung von Arbeitsbedingungen (z. B. Arbeitszeit)
- Interessengruppen (etwa Schwerbehinderung)
- Wirtschaftsausschuss
- Gesundheitsschutz
- Arbeitssicherheit
- Arbeitsrecht (z. B. Kündigung)
- Mobbing
- Persönlichkeitsentwicklung (etwa Sprechen vor großen Gruppen)
- Strategien im Umgang mit dem Arbeitgebenden
- Öffentlichkeitsarbeit (z. B. Herausgabe eines Newsletters)
Stellen Sie im Gremium sicher, dass möglichst alle Fortbildungen besuchen. In der Regel gibt es einen geregelten Anspruch auf Fortbildungstage pro Amtszeit und pro Kopf. Lassen Sie Fortbildungsansprüche nicht verfallen. Auch wenn einzelne Schwierigkeiten haben, eine längere Abwesenheit von zu Hause zu organisieren, gibt es Möglichkeiten, Fortbildungsangebote wahrzunehmen. Viele Anbieter haben auch Tagesveranstaltungen oder Onlineseminare im Angebot.
Gehen Sie strukturiert vor und vermeiden Sie ein Hin und Her
Es ist wichtig, eine zeitliche Abfolge einzuhalten. Starten Sie nicht mit Teil 4, wenn Sie Teil 1 noch nicht besucht haben. Fortbildungsreihen bauen aufeinander auf und sind bewusst so konzipiert, dass Sie die einzelnen Elemente nacheinander besuchen sollen. Verteilen Sie die Fortbildungen gleichmäßig auf die Dauer Ihrer Amtszeit. Dies hat den Effekt, dass Sie regelmäßig Impulse für Ihre Arbeit erhalten und keine Phase des „Durchhängens“ entsteht.
Es kann natürlich auch hier Ausnahmen geben. Sollte ein Themenbereich gerade so wichtig und relevant für Ihre Arbeit sein, dass Sie ein hohes Maß an Kompetenz benötigen, können Sie natürlich auch schnell mehrere Fortbildungen hintereinander besuchen.
Eine andere Lösung ist das Hinzuziehen von externen Expert*innen, z. B. Rechtsanwält*innen, Bildungsreferent*innen oder Kolleg*innen aus anderen Mitarbeitendendenvertretungen.
Bauen Sie ein Netzwerk auf
Fortbildungen sind immer ein Ort, an dem Sie neue Kontakte knüpfen und sich vernetzen können. Profitieren Sie von Erfahrungen, die andere gesammelt haben, und tauschen Sie sich über gemeinsame Themen aus: „Wie habt ihr das eigentlich gemacht? Habt ihr da vielleicht eine Dienstvereinbarung? Wie hat eurer Arbeitgeber in dieser Situation reagiert?“ All dies und mehr können Fragen sein, die Sie beim Austausch mit anderen Fortbildungsteilnehmenden stellen können.
Bauen Sie sich eine Kontaktliste für Ihre MAV auf. Das Gefühl, mit Ihrem Problem nicht allein zu sein, stärkt Sie für die weitere Arbeit.
Und sollte eine Fortbildung einmal nicht Ihren Erwartungen entsprechen, lassen Sie sich nicht entmutigen. Selbst wenn Fortbildungen Geld kosten und Sie möglichst viel Gewinn aus einer Teilnahme ziehen wollen, kann auch eine schlechte Fortbildung eine wichtige Erfahrung sein.