Wussten Sie, dass der gesetzliche Mindesturlaub nach § 3 Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) 20 Tage bei einer 5-Tage-Woche (bzw. 24 bei einer 6-Tage-Woche) beträgt? Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen regeln oft höhere Ansprüche – häufig zwischen 28 und 30 Tagen. Ist dies in Ihrem Betrieb auch der Fall?
Urlaub ist keine Belohnung, sondern ein Anspruch zur Erhaltung der Arbeitskraft
Laut § 7 BUrlG sollte Urlaub von den Kollegen im laufenden Kalenderjahr gewährt und genommen werden – Ausnahmen gelten, wenn dringende betriebliche oder persönliche Gründe dagegen stehen.
Nicht genommener Urlaub verfällt spätestens zum 31. März des Folgejahres – es sei denn, Ihr Arbeitgeber hat nicht ausreichend informiert (§ 199 Bürgerliches Gesetzbuch i. V. m. Bundesarbeitsgericht-Rechtsprechung) oder es gibt andere betriebliche Regelungen.
Urlaubsreif trotz Urlaub?
Kennen Sie das auch? Der letzte Urlaub ist erst wenige Tage her und dennoch sind Sie schon wieder „urlaubsreif“? Trotz ausreichender Urlaubstage fühlen sich viele Kollegen nicht wirklich erholt. Studien des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und der DAK-Gesundheit zeigen:
- Rund 1/3 der Beschäftigten in Deutschland gibt an, im Urlaub nicht richtig abschalten zu können.
- Fast jeder Fünfte ist nach dem Urlaub schnell wieder erschöpft.
- Ständige Erreichbarkeit (E-Mail, Handy, Chat) ist ein zentraler Störfaktor.
Die Folgen: geringere Regeneration, mehr Krankheitstage und steigende Fluktuation.
Was macht einen Urlaub erholsam?
Die Erholungsforschung hat untersucht, was einen Urlaub wirklich erholsam macht. Hier einige zentrale Erkenntnisse:
- Längere Urlaube wirken nachhaltiger, ideal sind 2–3 Wochen am Stück.
- Kurze „Mikro-Urlaube“ (verlängerte Wochenenden) helfen bei akuter Erschöpfung, ersetzen aber keinen echten Urlaub.
- Vorfreude steigert die Erholung – wer plant, hat mehr davon.
- Offline-Zeiten sind entscheidend – E-Mails & Co. abschalten!
- Neue Umgebungen, Natur, Bewegung und soziale Kontakte fördern die Erholung besonders.
- Sinnvolle Tagesstruktur ohne Leistungsdruck tut gut – nur „gammeln“ ist nicht erholsam.
12 kleine Tipps für mehr Entspannung & Erholung
Vor dem Urlaub:
- Aufgaben abschließen oder gut übergeben und loslassen
- Abwesenheitsnotiz aktivieren
- Kollegen rechtzeitig über Urlaubszeit informieren
- Klare Offline-Regeln setzen (und einhalten!)
Im Urlaub:
- Keine E-Mails lesen, keine beruflichen Anrufe
- Aktivitäten, die Spaß machen, aber nicht stressen
- Auf Bewegung, Schlaf und gesunde Ernährung achten
- Familienzeit & Sozialkontakte pflegen
Nach dem Urlaub:
- Nicht direkt wieder mit 150 % starten
- Den ersten Tag ohne Meetings oder To-do-Flut planen
- Eindrücke & Erholung bewusst mitnehmen
- Kleine Pausen im Arbeitsalltag fortsetzen