ARBEITS- UND GESUNDHEITSSCHUTZ

Sinnvolle Pausen sind wichtig, damit Sie alle Aufgaben entspannt bewältigen können

Pausen sind Erholungszeiten. Sie sind wichtig, damit Sie als MAV und auch alle Kolleg*innen ihre Kräfte bewahren, entspannt durch den Tag kommen und nicht nach Arbeitsende fertig und entkräftet auf dem Sofa einschlafen. Pausen füllen die „Batterie“ wieder auf. Prüfen Sie also einmal: Legen Sie am Tag regelmäßig kurze Pausen ein? Achten Sie mehr auf sich und geben Sie den Impuls, regelmäßige Pausen zu machen, in Ihren Beratungsgesprächen weiter.

Brigitte Ganzmann

22.10.2025 · 2 Min Lesezeit

Pause machen liegt uns Deutschen nicht sonderlich. Pause steht für „nicht mehr können“ statt für Erholung. Pause machen klingt nach faulenzen. Aber: Das ist ein überzogenes Leistungsdenken. Trotzdem wird eine solche Denkweise leider von vielen Arbeitgebenden gefördert.

Dabei stellt das deutsche Arbeitszeitgesetz hier klare Regeln auf: Immerhin müssen Beschäftigte laut Gesetz bei einer Arbeitszeit von 6 bis 9 Stunden mindestens 30 Minuten Pause einlegen.

Kurze Pausen sind wie ein Miniurlaub

Doch es geht nicht nur um die „langen“ Pausen, sondern besonders um die 2 bis 3 Minuten „Minipause“, die uns allen immer wieder neue Kraft und Energie schenken. Sie sind quasi ein Miniurlaub und bedeuten das bewusste Abschalten von der Arbeit.

Kurze Pause mit dem*der Arbeitgebenden abstimmen

Sprechen Sie solche kurzen Pausen mit Ihrem Arbeitgeber, Ihrer Arbeitgeberin ab oder stempeln Sie dafür aus, denn rechtlich muss er*sie Ihnen bei 6 bis 9 Stunden Arbeit nur die 30 Minuten gewähren. Denken Sie auch an Erleichterungen für schwerbehinderte oder sonst wie beeinträchtigte Kolleg*innen (Schwangere, Mitarbeitende im BEM etc.). Zu diesen Erleichterungen können auch kurze Pausen gehören.

Wie halten Sie es als MAV mit den Pausen?

Neigen Sie dazu, sich selbst kaum eine Auszeit zu gönnen? Ihre Arbeit ist oft geprägt von zusätzlichen Gesprächen, Unterstützungsaufgaben und Termindruck. Umso entscheidender ist es, dass Sie selbst gut auf Ihre eigene Kraft achten. Denn die Kolleg*innen, die auf Ihre Unterstützung angewiesen sind, brauchen Ihre Energie.

Gerade Sie als MAV haben hier eine Vorbildfunktion: Wenn Sie sich also selbst kurze und wertvolle Pausen gönnen, zeigen Sie damit, dass Erholung kein unverdienter Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist.

3 Tipps für eine sinnvolle Pause

Tipp 1: Früher Pause machen!

Viele Kolleg*innen – vielleicht Sie selbst auch – warten, bis sie das Gefühl haben, nicht mehr zu können, bevor sie eine kurze Unterbrechung machen. Dann ist die Erschöpfung aber bereits da und die Signale des Körpers wurden übersehen. Sinnvoller ist es in jedem Fall, die notwendigen Pausen rechtzeitig einzulegen, bevor man müde ist.

Tipp 2: Pause aktiv gestalten

Zu telefonieren, anstatt weiter am Bildschirm zu arbeiten, ist keine wirkliche Pause – es ist ein Tätigkeitswechsel. Pausen sollten Sie aktiv und gezielt gestalten, z. B. durch kurze Atemübungen, einen Gang zur Toilette oder zum Wasserspender, kleine Bewegungsübungen oder eine gezielte Augenentspannung.

Nutzen Sie etwa für die Atemübung eine App wie die Breath-Ball-App (www.breathball.com). Viele Krankenkassen bieten auch kurze Videos an, die eine Augenentspannung oder Bewegungsübungen anleiten.

Tipp 3: Erinnerungen aktivieren

Damit Ihnen das Vorhaben, mehr kleinere Pausen am Tag einzulegen, auch wirklich gelingt, sind kleine Erinnerungshelfer wertvoll. Das kann ein Alarm alle 90 Minuten sein oder eine Postkarte mit dem Hinweis „Pause“, die gut sichtbar am Arbeitsplatz hängt. Auch ein schönes Foto vom letzten Urlaub kann Sie daran erinnern.

Fazit: Mehr Miniurlaube

Versuchen Sie es selbst und machen Sie in der nächsten Woche mehr kurze Pausen bzw. Miniurlaube während des Tages. Gestalten Sie diese kurzen Pausen bewusst und aktiv. Nehmen Sie wahr, wie sich die Tage mit und ohne Pausen anfühlen, und geben Sie Ihre Erfahrungen an Ihr Umfeld weiter.

Sie brauchen Ihre Kraft für Ihr Amt als MAV, gehen Sie daher sorgsam mit sich um!

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Ich bin seit über 20 Jahren im Bereich Gesundheitsförderung und Gesundheitsmanagement aktiv und seit Juni 2018 Chefredakteurin von „Arbeitsschutz & Gesundheitsmanagement für Betriebs­räte“. In meinem Hauptberuf arbeite ich als systemischer […]