Pause machen liegt uns Deutschen nicht sonderlich. Pause steht für „nicht mehr können“ statt für Erholung. Pause machen klingt nach faulenzen. Aber: Das ist ein überzogenes Leistungsdenken. Trotzdem wird eine solche Denkweise leider von vielen Arbeitgebenden gefördert.
Dabei stellt das deutsche Arbeitszeitgesetz hier klare Regeln auf: Immerhin müssen Beschäftigte laut Gesetz bei einer Arbeitszeit von 6 bis 9 Stunden mindestens 30 Minuten Pause einlegen.
Kurze Pausen sind wie ein Miniurlaub
Doch es geht nicht nur um die „langen“ Pausen, sondern besonders um die 2 bis 3 Minuten „Minipause“, die uns allen immer wieder neue Kraft und Energie schenken. Sie sind quasi ein Miniurlaub und bedeuten das bewusste Abschalten von der Arbeit.
Kurze Pause mit dem*der Arbeitgebenden abstimmen
Sprechen Sie solche kurzen Pausen mit Ihrem Arbeitgeber, Ihrer Arbeitgeberin ab oder stempeln Sie dafür aus, denn rechtlich muss er*sie Ihnen bei 6 bis 9 Stunden Arbeit nur die 30 Minuten gewähren. Denken Sie auch an Erleichterungen für schwerbehinderte oder sonst wie beeinträchtigte Kolleg*innen (Schwangere, Mitarbeitende im BEM etc.). Zu diesen Erleichterungen können auch kurze Pausen gehören.
Wie halten Sie es als MAV mit den Pausen?
Neigen Sie dazu, sich selbst kaum eine Auszeit zu gönnen? Ihre Arbeit ist oft geprägt von zusätzlichen Gesprächen, Unterstützungsaufgaben und Termindruck. Umso entscheidender ist es, dass Sie selbst gut auf Ihre eigene Kraft achten. Denn die Kolleg*innen, die auf Ihre Unterstützung angewiesen sind, brauchen Ihre Energie.
Gerade Sie als MAV haben hier eine Vorbildfunktion: Wenn Sie sich also selbst kurze und wertvolle Pausen gönnen, zeigen Sie damit, dass Erholung kein unverdienter Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist.
3 Tipps für eine sinnvolle Pause
Tipp 1: Früher Pause machen!
Viele Kolleg*innen – vielleicht Sie selbst auch – warten, bis sie das Gefühl haben, nicht mehr zu können, bevor sie eine kurze Unterbrechung machen. Dann ist die Erschöpfung aber bereits da und die Signale des Körpers wurden übersehen. Sinnvoller ist es in jedem Fall, die notwendigen Pausen rechtzeitig einzulegen, bevor man müde ist.
Tipp 2: Pause aktiv gestalten
Zu telefonieren, anstatt weiter am Bildschirm zu arbeiten, ist keine wirkliche Pause – es ist ein Tätigkeitswechsel. Pausen sollten Sie aktiv und gezielt gestalten, z. B. durch kurze Atemübungen, einen Gang zur Toilette oder zum Wasserspender, kleine Bewegungsübungen oder eine gezielte Augenentspannung.
Nutzen Sie etwa für die Atemübung eine App wie die Breath-Ball-App (www.breathball.com). Viele Krankenkassen bieten auch kurze Videos an, die eine Augenentspannung oder Bewegungsübungen anleiten.
Tipp 3: Erinnerungen aktivieren
Damit Ihnen das Vorhaben, mehr kleinere Pausen am Tag einzulegen, auch wirklich gelingt, sind kleine Erinnerungshelfer wertvoll. Das kann ein Alarm alle 90 Minuten sein oder eine Postkarte mit dem Hinweis „Pause“, die gut sichtbar am Arbeitsplatz hängt. Auch ein schönes Foto vom letzten Urlaub kann Sie daran erinnern.