Dienstherr darf recherchieren
Das Internet bietet unendlich viele Möglichkeiten zur Recherche und Datenerhebung. Umgekehrt liefert es mindestens genauso viele Möglichkeiten, Daten und Spuren zu hinterlassen, die andere verfolgen können. Das Netz vergisst nichts. Und genau das machen sich viele Dienstherren zunutze. Erhalten sie eine Bewerbung, googeln sie den Namen des Bewerbers, um mal zu sehen, was dabei herauskommt. Vielleicht macht das auch Ihr Dienstherr und schaut, ob es einen Instagram-Account gibt oder Ähnliches. Wird er fündig, guckt er gleich mal nach, ob es öffentlich zugängliche Fotos gibt. So machen das viele Dienstherren. Doch die Frage ist, ob sie das auch dürfen. Die Antwort ist Ja. Recherchieren und abrufen, was frei zugänglich ist, darf der Dienstherr.
Sie haben eine Überwachungspflicht
Nehmen Sie als Personalrat den Datenschutz nicht auf die leichte Schulter, denn zum einen haben Sie im Rahmen Ihrer allgemeinen Aufgaben darüber zu wachen, dass Ihr Dienstherr den Bewerberdatenschutz einhält, und zum anderen erhalten auch Sie Informationen über Bewerber und Kollegen, über die dann auch Sie den Datenschutz einhalten müssen (§§ 62 und 69 BPersVG)!