GESUNDHEITSMANAGEMENT

Gutes Miteinander im Job – ein Schlüssel zur Gesundheit

Der Arbeitsplatz ist mehr als nur ein Ort zum Arbeiten – wir verbringen dort einen Großteil unserer Lebenszeit. Kollegialität, Austausch und Zusammenarbeit beeinflussen unsere psychische Gesundheit maßgeblich. Ein gutes Miteinander im Job wirkt sich positiv auf die psychische Stabilität, die Arbeitszufriedenheit und sogar auf die Motivation aus. Teams, in denen sich Menschen wertgeschätzt und eingebunden fühlen, sind leistungsfähiger und resilienter. Gerade diese Fähigkeit ist in der unsicheren Zeit aktuell enorm wichtig.

Brigitte Ganzmann

06.06.2025 · 2 Min Lesezeit

Die Bedeutung eines guten Miteinanders haben Sie als Betriebsrat sicherlich schon kennengelernt. Dies gilt ja auch für Ihr Gremium, wo es gemeinsam und wertschätzend besser läuft als mit Streit und Abwertung.

Streit und Spannungen sind gefährlich

Dass Konflikte, Mobbing und Konkurrenzdenken sich schlecht auf das Arbeitsklima auswirken, das wissen Sie. Umso wichtiger ist es, dass Sie gemeinsam mit Ihrem Arbeitgeber an guten Rahmenbedingungen arbeiten!

Die richtigen Rahmenbedingungen im Betrieb sind wichtig

Ein gesundes Miteinander entsteht nicht von allein. Es braucht gezielte Strukturen, Räume für Begegnung und eine Unternehmenskultur, die soziale Verbundenheit fördert. Hier einige Beispiele für wirksame Maßnahmen:

  • Team- und Projektmeetings: Regelmäßiger Austausch im Arbeitsalltag stärkt die Kommunikation und das Zugehörigkeitsgefühl.
  • Gemeinsame Aktivitäten: Betriebssport, gesundheitsfördernde Challenges, soziale Projekte schaffen Verbindung.
  • Willkommenskultur für neue Kollegen: Ein strukturierter Onboarding-Prozess mit „Paten“ oder „Mentoren“ hilft, schnell Anschluss zu finden.
  • Digitale Nähe schaffen: Virtuelle Kaffeepausen oder digitale Team-Events fördern den Kontakt im Homeoffice.
  • Anerkennungskultur: Wer sich gesehen und wertgeschätzt fühlt, ist engagierter und emotional verbunden mit dem Team.

Geben Sie als Betriebsrat Impulse

Sie als Betriebsrat sind ein wichtiger Motor für ein gutes Miteinander im Unternehmen. Sie wissen um die Stimmung in der Belegschaft, kennen die Spannungen in den Teams und auch die guten Beispiele gelingender Zusammenarbeit.

Nutzen Sie Ihre Rechte, die Ihr Amt mit sich bringt, und engagieren Sie sich für ein gutes Miteinander im Betrieb. Dies gelingt Ihnen durch:

1. Mitbestimmung bei gesundheitsfördernden Maßnahmen

Gemäß § 87 Abs. 1 Nr. 7 BetrVG haben Sie als Betriebsrat ein Mitbestimmungsrecht bei Maßnahmen zur Verhütung von Gesundheitsschäden – dazu gehört auch die Förderung sozialer Beziehungen im Betrieb.

2. Initiative und Beteiligung

Sie als Betriebsrat können selbst Ideen einbringen, z. B. Team-Events, Workshops zum Thema Kommunikation oder Sie regen an, positiv in Teammeetings zu starten. Wie wäre es mit einem spontanen Sommerfest dieses Jahr?

3. Schaffung von Begegnungsräumen

Auch räumlich können Sie als Betriebsrat mitgestalten: Aufenthaltsräume, informelle Treffpunkte, nette kleine Sitzecken oder Pausenbereiche fördern soziale Nähe.

4. Anlaufstelle für Kollegen

Bei Konflikten, Überlastung oder Isolation sind Sie als Betriebsrat oft die erste Anlaufstelle. Umso wichtiger ist es, auch gezielt auf Hilfsangebote hinzuweisen und Netzwerke innerhalb des Unternehmens zu stärken.

Fazit: Gemeinsam statt einsam

Gutes Miteinander bei der Arbeit ist kein „Nice-to-have“, sondern eine echte Gesundheitsressource. Es stärkt die Resilienz, senkt Stress, beugt Einsamkeit vor – und trägt damit entscheidend zu einer gesunden, motivierten Belegschaft bei. Als Betriebsrat können Sie hier aktiv mitgestalten, Impulse setzen und soziale Strukturen stärken.

Denn: Gemeinsam arbeitet es sich nicht nur besser – sondern auch gesünder.

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Ich bin seit über 15 Jahren im Bereich Gesundheitsförderung und Gesundheitsmanagement aktiv und seit Juni 2018 Chefredakteurin von „Arbeitsschutz & Gesundheitsmanagement für Betriebs­räte“. In meinem Hauptberuf arbeite ich als systemischer […]

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