Seit den 1980er-Jahren gibt es den Bradford-Faktor bereits. Er erlebt jetzt, auch aufgrund der hohen Krankenstände in vielen Betrieben, eine Wiederbelebung. Der Bradford-Faktor ist ein Kennwert, der sich mit der Häufigkeit und Dauer von krankheitsbedingten Fehlzeiten beschäftigt. Er soll helfen, die Kollegen, die wirklich krank sind, von denen zu trennen, die nur aufgrund mangelnder Motivation zu Hause bleiben. Ziel ist es, nach Erhebung des Faktors dann gezielte Maßnahmen zu ergreifen.
SCHWERPUNKTTHEMA
Fehlzeiten bewerten: Haben Sie schon vom Bradford-Faktor gehört?
Die Diskussion um die anhaltenden Krankheitstage kommt nicht zur Ruhe. Das spüren Sie als Betriebsrat vielleicht auch daran, dass Ihr Arbeitgeber seinen Fokus vermehrt auf Kennzahlen legt und diese nun monatlich erhebt. Eine Möglichkeit, mehr über die Häufigkeit und Dauer der Fehlzeiten zu erfahren, ist der Bradford-Faktor. Mit seiner Hilfe kann die Auswirkung von Abwesenheitsmustern besser verstanden und gesteuert werden. Sie als Betriebsrat brauchen hier ein gutes Hintergrundwissen, um diesen Faktor bewerten zu können. Denn Ihr Arbeitgeber erhebt durch den Bradford-Faktor personenbezogene Daten, die Aussagen über das Verhalten und die Leistung der einzelnen Kollegen treffen. Somit kann die Einführung mitbestimmungspflichtig sein!
