Nehmen Sie bei der Unternehmensleitung nach wie vor Vorbehalte gegen die Einstellung weiterer behinderter Kollegen wahr?
„Schwerbehinderte sind weniger leistungsfähig und häufiger krank.“
„Das Team muss für den Kollegen viel miterledigen und wird noch mehr belastet.“
So oder ähnlich lauten häufig die Argumente, wenn es um die Einstellung von Menschen mit Behinderung geht. Doch diese beruhen oft auf Vorurteilen.
Richtig ist:
Beschäftigte mit einer Behinderung haben zwar in irgendeinem Bereich Schwierigkeiten, die es zu kompensieren gilt, aber sie sind in vielen anderen Bereichen dafür häufig noch leistungsfähiger als nicht behinderte Beschäftigte. Zudem profitiert der Teamgeist, weil sich die Kollegen in Toleranz und Rücksichtnahme üben. Mögliche organisatorische oder praktische Hürden, die die Schwerbehinderung eines Mitarbeiters in einigen Fällen mit sich bringt, können grundsätzlich durch die finanzielle Unterstützung des Integrationsamts (in Bayern und Nordrhein-Westfalen: Inklusionsamt) beseitigt werden.
WICHTIG
Beschäftigungspflicht und Kosten
Weisen Sie Ihren Arbeitgeber auch immer wieder auf seine gesetzlich verankerte Beschäftigungspflicht hin. Arbeiten im Unternehmen im Jahresdurchschnitt 20 Arbeitnehmer oder mehr, muss Ihr Arbeitgeber eine gesetzlich festgelegte Anzahl an Arbeitsplätzen mit schwerbehinderten Mitarbeitern besetzen (§ 154 SGB IX). Erfüllt er diese Quote nicht, muss er Ausgleichszahlungen leisten, die ab dem kommenden Jahr ansteigen!
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