Antwort:
Sie sprechen ein sehr wichtiges Thema an, dem immer noch viel zu wenig Aufmerksamkeit zukommt. Unsere biologischen Vorgänge werden durch Licht gesteuert, daher ist das richtige Licht nachts wichtig für die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden.
Lichtspektrum ist entscheidend
Gerade bei Nachtarbeit ist die richtige Beleuchtung zentral für Wachheit, Konzentration und Gesundheit. Untersuchungen der BAuA zeigen, dass dynamische Beleuchtungssysteme, mit höherem Blauanteil in der Nacht und anpassbarer Intensität, den circadianen Rhythmus positiv beeinflussen und Ermüdung reduzieren. Tagsüber sind andere Lichtanteile nötig als nachts.
Blaues Farbspektrum ist nachts ungesund
Das blaue Licht sorgt dafür, dass die Ausschüttung von Melatonin (Schlafhormon) gebremst wird – ein Grund dafür, warum Schichtarbeiter u. a. schlecht einschlafen können, gerade, wenn sie viel vor elektronischen Geräten sitzen oder nachts unter einer grellen Neonröhre arbeiten.
Gesetzliche Vorgaben
Leider gibt es keine gesetzliche Vorgabe, die die Anforderungen an ein Lichtkonzept bei Schichtarbeit festlegt. Dennoch wird in den Technischen Regeln für Arbeitsstätten ASR A3.4 „Beleuchtung“ alles zum Thema Licht und Beleuchtung am Arbeitsplatz festgelegt. Als Betriebsrat können Sie darauf hinwirken, dass die Gefährdungsbeurteilung auch den Aspekt Licht und Nachtschicht berücksichtigt, um hier Risiken zu erkennen und zu minimieren.
Empfehlung
Die DGUV hat sich 2024 intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und verschiedene Artikel dazu veröffentlicht, https://kurzlinks.de/nbq7. Aktuell gibt es leider noch keine klare Regelung.