Arbeitsschutz und Gesundheitsmanagement für Betriebsräte 22.10.2025

NR. 11 | NOVEMBER | 2025

TOP-THEMA: PSYCHISCHE BELASTUNG – Ein professionelles Beratungsgespräch kann AU verhindern und die Stabilität fördern

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Die Qualifizierung der Sicherheitsbeauftragten fördert die Sicherheit und Gesundheit im Betrieb
Die Sicherheit und Gesundheit aller im Betrieb stehen im Zentrum des betrieblichen Arbeitsschutzes – ein Thema, das Ihnen als Betriebsrat und Gesundheitsschützer besonders am Herzen liegt. Ihre Kollegen, die das Amt der Sicherheitsbeauftragten (SiBe) ehrenamtlich annehmen, übernehmen eine wichtige Rolle. Durch ihre fachliche Nähe und Präsenz im Arbeitsalltag wird die Sicherheitskultur lebendig. Ein SiBe beobachtet, ob Schutzvorrichtungen und persönliche Schutzausrüstung nicht nur vorhanden sind, sondern auch ordnungsgemäß eingesetzt werden, und sensibilisiert die Kolleginnen und Kollegen durch seine Vorbildfunktion und sein kollegiales Handeln. Um diese Aufgaben bewerkstelligen zu können, braucht der SiBe immer wieder neues Wissen und Qualifizierung. Wie ist das in Ihrem Betrieb geregelt?
Alarmierungssysteme: eine Investition in die Gesundheit und die Sicherheit Ihrer Kollegen
Moderne Alarmierungssysteme sind immer mehr im Kommen und gehören zu einem guten Arbeitsschutz einfach dazu. Sie als Betriebsrat können entscheidend dazu beitragen, Ihre Kollegen in ihrem Arbeitsalltag besser zu schützen und Risiken frühzeitig zu erkennen. Ihre Aufgabe in diesem Bereich ist, die Interessen und auch Sorgen und Bedenken Ihrer Kollegen einzubringen und gemeinsam mit Ihrem Arbeitgeber nach sicheren und praktikablen Lösungen zu suchen. Erfahren Sie in diesem Artikel, wo Alarmierungssysteme inzwischen zum Einsatz kommen, und prüfen Sie, ob sie auch in Ihrem Betrieb sinnvoll sind.
Arbeitsschutz verstehen: Gesetzliche Pflichten in Deutschland und die Regeln der DGUV
Als Betriebsrat haben Sie eine Schlüsselrolle, wenn es um den Schutz von Gesundheit und Sicherheit der Kollegen geht. Sicherlich ist Ihnen als aktiver Arbeits- und Gesundheitsschützer schon aufgefallen, dass es 2 Ebenen des Arbeitsschutzes gibt: das staatliche Arbeitsschutzgesetz und die Vorschriften sowie Regeln der DGUV und ihrer Berufsgenossenschaften. Auf den ersten Blick wirkt das kompliziert, in der Praxis ist es aber entscheidend, die Unterschiede und das Zusammenspiel dieser Vorgaben zu verstehen. Denn nur so können Sie als Betriebsrat die Interessen Ihrer Kollegen wirklich vertreten.
Ein professionelles Beratungsgespräch kann AU verhindern und die Stabilität fördern
Psychische Belastungen gehören inzwischen zu den häufigsten Gesundheitsrisiken im Arbeitsleben, das erleben Sie als Betriebsrat sicherlich in Ihren vertraulichen Gesprächen täglich. Laut Stressreport der BAuA geben mehr als 50 % der Beschäftigten an, regelmäßig unter starkem Termin- und Leistungsdruck zu stehen. Etwa ein Drittel klagt über Konflikte im Team oder fehlende Unterstützung durch Vorgesetzte. Gleichzeitig zeigen die Krankenkassendaten, dass psychische Erkrankungen mittlerweile die zweithäufigste Ursache für krankheitsbedingte Fehltage sind. Besonders auffällig ist, dass Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen in den letzten 10 Jahren um mehr als 50 % zugenommen haben. Lesen Sie hier, wie Sie als Betriebsrat gemeinsam mit Ihrem Arbeitgeber Ihre Kollegen individuell unterstützen können.
Diese 3 aktuellen Urteile rund um Wegeunfälle sollten Sie als Betriebsrat kennen
Erleiden Beschäftigte auf dem Weg zur Arbeit einen Unfall, sind sie über die gesetzliche Unfallversicherung versichert. Man spricht dann von einem Wegeunfall. Wann im Einzelfall aber ein Wegeunfall vorliegt, kann durchaus fraglich sein. Als Betriebsrat sollten Sie über aktuelle Urteile zu diesem Thema informiert sein, damit Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen gut unterstützen können. 3 aktuelle Entscheidungen finden Sie nachfolgend im Überblick.
Warum der Arbeitsstil „Multitasking“ nur Stress mit sich bringt und was Sie dagegen tun können
Lesen Sie gerade „nur“ diese Zeilen, oder sind Sie eigentlich in einer Videokonferenz? Der Arbeitsalltag ist so verdichtet, dass wir versuchen, unsere Zeit noch besser zu nutzen und noch mehr hineinzupacken. Das geht nur, wenn wir Dinge gleichzeitig erledigen. In den letzten Jahrzehnten hat sich Multitasking als eine gängige und auch geforderte Arbeitsweise in Deutschland etabliert. Anstatt die Sachen nacheinander zu machen, ist der Arbeitsalltag davon geprägt, möglichst alles auf einmal zu schaffen: E-Mails in Videokonferenzen, Telefonanrufe in Besprechungen usw. … Setzen Sie sich als Betriebsrat für mehr Singletasking im Alltag ein und begründen Sie gegenüber Ihrem Arbeitgeber, warum Multitasking nicht nur gesundheitsschädlich, sondern auch gar nicht möglich ist.
Gesundheitsimpulse und Mitmachaktionen für den Herbst 2025
Um die betriebliche Gesundheitsförderung lebendig und interessant zu gestalten, braucht es immer wieder neue Impulse. Der Apfelkorb ist längst kein Highlight mehr und auch die Möglichkeit, günstiger an Sportkurse oder Fitnessstudios zu kommen, zählt nicht mehr als „neues Angebot“. Vielleicht inspirieren Sie als Betriebsrat folgende Gesundheitsimpulse oder Mitmachmöglichkeiten, die Sie in Absprache mit Ihrem Arbeitgeber den Kollegen anbieten können.
6 Fragetechniken für ein Gespräch mit Ihren Auszubildenden (oder anderen Gesprächspartnern)
In den letzten Wochen sind viele junge Menschen in ihre Ausbildung gestartet. Eine spannende und aufregende Zeit, und dabei darf gerade die Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen nicht untergehen. Doch wie können Sie als Betriebsrat und Gesundheitsschützer, Ihre Fachkraft für Arbeitssicherheit oder auch die Ausbilder das Thema Gesundheit und Sicherheit ansprechen, ohne nur eine knappe Antwort von den Jugendlichen zu erhalten?

Arbeitshilfen

  • Übersicht: Anonyme Beratung in psychischen Belastungssituationen
  • Übersicht: 3 Tipps für weniger Multitasking
  • Übersicht: 6 lösungsorientierte Fragetechniken